Tetsuhiko Asai
01.-03.11.2002 in Ottobrunn
Unglaublich locker, unglaublich schnell und für den Partner etwas unbequem!
Shihan Asai bei einer Demonstration mit Jan Spatzek, dem Chiefinstructor
der JKS Dänemark, der ihm während des Lehrgangs assistierte.
© Herbert Haß, 2002
ca. 150 Karateka besuchten den Lehrgang.
Leider
viel
zu
selten
hat
der
normale
Karateka
die
Gelegenheit
eine
Legende
des
Karate
zu
erleben.
Tetsuhiko
Asai
ist
in
jeder
Hinsicht
ein
außergewöhnlicher
Meister
und
Lehrer
des
Karate.
Seine
Art
sich
zu
bewegen
ist
einzigartig,
seine
Freundlichkeit,
sein
Humor seine Vitalität und nicht zuletzt die Aufmerksamkeit die er einem zuteil kommen läßt sind keineswegs alltäglich.
Seine
Demonstrationen
am
Partner
sind
sehenswert.
Die
Schnelligkeit
und
Eleganz
seiner
Techniken
ist
verblüffend.
Die
Mühelosigkeit
seiner
Bewegungen,
bar
jeder
Anstrengung
ist
ein
überzeugendes
Beispiel,
welche
Auswirkungen
ein
Karate,
das
mit
dem
ganzen
Herzen
gelebt
und
geübt
wird
für
die
körperliche
Fitneß
eines
beinahe
70
jährigen
hat.
So
war
dieser
Lehrgang
ein
qualitativ
absolut
hochwertiges
Ereignis.
Shihan
Asai
überzeugte
nicht
nur
durch
sein
Wissen
über
Karate,
sondern
demonstrierte
auch
eine
allgemeine
körperliche
Fitneß
und
Beweglichkeit
die
von
den
meisten,
wesentlich
jüngeren,
Karateka
nicht
erreicht
wurde.
Hier
wurde
ein
Karate
und
auch
ein
Training
geboten
das
man
nicht
oft
zu
sehen
und
zu
spüren
bekommt.
Der
Begriff
„Brennende
Oberschenkel”
wurde
dabei
neu
definiert.
Übungsformen
am
Partner
mit
Shuto-Uchi,
tsuki
und
Mae-Geri
im
Rythmus
von
Kniebeugen!
Sprünge
aus
der
tiefen
Hocke,
Drehsprünge
um
360
Grad
mit
tsukis,
links
rum,
rechts
rum
bis
keiner
mehr
wußte
wo
Norden
war.
Ebenso
interessant
waren
die
Kata
des
Asai-Ryu.
5
Kata
mit
unterschiedlichen
Schwerpunkten
wurden
von
Asai
persönlich
entwickelt.
Alle
diese
Kata
sind
geprägt
von
kombinierten
Techniken
und
zum
Teil
schwierigen
Wendungen.
Und
immer
wieder
demonstrierte
und
erläuterte
Asai
worauf
es
ankommt.
Geduldig
und
auch
humorvoll
schmunzelnd,
wenn
sich
die
Teilnehmer
bei
den
Tai
Sabaki
Übungen
„verirrten”,
oder
wenn
er
aus
tiefster
Hocke
einen
Nidan-Geri
demonstrierte
und
in
allen
Gesichtern geschrieben stand: „Das sollen wir nachmachen?!?”
Am
Samstag
abend
hatte
ich
dann
noch
die
Gelegenheit
Shihan
Asai
persönlich
zu
sprechen.
Angesichts
der
doch
recht
ausgeprägten
Geräuschkulisse
der
sehr
gut
besuchten
„Waldeslust”
in
Unterhaching,
wurde
aus
dem
geplanten
Interview
eine
zum
Teil
eher
persönliche
Unterhaltung.
Asche
auf
mein
Haupt!
Zumindest
weiß
ich
jetzt,
dass
er
Fallschirmspringen
mag,
dass
er
zumindest
darüber
nachdenkt
einmal
das
Tauchen
auszuprobieren
und
dass
er
sich
schmunzelnd,
angesichts
eines
eingeschlafenen
Kindes
am
Nachbartisch daran erinnert, dass auch er noch am selben Abend zur Ruhe kommen möchte.
Ganz
nebenbei
haben
wir
dann
doch
noch
über
Karate
gesprochen.
Über
die
Unterschiede
des
Sportkarate
und
des
Traditionellen
Karate.
Über
den
viel
zu
starken
Gebrauch
von
Kraft
und
Muskulatur,
was
sich
auf
das
Karate
auswirkt
wie
eine
angezogene
Handbremse
beim
Auto
fahren.
Über
den
mangelnden
Glauben
vieler
Karateka
an
die
Möglichkeiten
ihres
eigenen
Körpers
im
fortgeschrittenen
Alter.
Über
die
Art
und
Weise
der
Versportlichung
der
Kata
im
Bereich
der
Wettkämpfe.
Die
Differenz
zwischen
dem
was
die
Kampfrichter
sehen
und
bewerten
und
dem
was
das
ursprüngliche
Karate
ausmacht.
„One
Kata,
two
Versions.
One
for
the
Judges,
one
for
Karate.”
Eine
nicht
ganz
ernstgemeinte
Idee,
angesichts
des
Einflusses
der
Wettkämpfe
auf
das
weltweite
Verständnis
von
Karate.
So
bleibt
das
ursprüngliche
Karate
nur
für
den
wahrhaft
Interessierten.
Und
schließlich
über
die
verschiedenen
Karate-
Stile.
In
diesem
Zusammenhang
sprach
Asai
davon
bei
vielen
Meistern
gelernt
zu
haben,
aber
keiner
sei
sein
Sensei
gewesen
und
Masatoshi
Nakayama
war
für
ihn
ein
Sempai
(grob
übersetzt
der
ältere
Schüler
im
Dojo).
Und
Asai
selbst
sieht
sich
als
Student
des
Karate. Yeesss, hörte ich als ich daraufhin meinte: "Ja, wir hören auf Karate zu lernen wenn sich der Deckel des Sargs schließt.”