Kenei Mabuni
August 2001 in Korsika
Es
führen
zwei
Wege
nach
Korsika.
Der
eine
ist
sehr
direkt,
schnell
und
luftig
(Flugzeug).
Der
andere
ist
schier
endlos
und
abenteuerlich.
Speziell
wenn
man
auf
der
Fahrt
nach
Livorno
(Italien)
Pässe
und
Landstraßen
benutzt.
Malerisch
schön
zwar,
aber
doch
sehr
kurvig.
Entweder
man
mag
es,
oder
man
braucht
Tabletten.
In
Livorno
angekommen
sucht
man
dann
den
Hafen
und
dort
den
Weg
zur,
bereits
in
Deutschland
(wichtig!)
gebuchten,
Fähre.
Nach
ausgiebigem
Warten,
viel
davon
im
Auto,
vor,
hinter
und
neben
hunderter
von
Leidensgenossen
sitzend,
beginnt
das
Beladen
der
Fähre.
Man
fährt
selbst,
eingewiesen
von
der
Besatzung.
Wohl
dem
der
ausgiebige
Erfahrung
mit
engen
Parkhäusern
und
haarsträubenden
Auf-/
und
Abfahrten
hat.
Kurz
vor
erreichen
der
Parkposition,
(Parkplatz
kann
man
das
nicht
nennen!)
läßt
man
etwaige
Beifahrer
aussteigen.
In
Reihen
nebeneinander
stehend,
bleibt
dann
auch
äußerst
wenig
Platz
zum
aussteigen.
Auf
der
Rückfahrt
blieb
nur
noch
der
Weg
über
das
Schiebedach!!!
Wer
jetzt
denkt,
dass
nun
endlich
die
Zeit
gekommen
ist
eine
geruhsame
Schiffahrt
von
7
Stunden
zu
genießen?
Nun,
man
ist
nicht
ganz
alleine
auf
dem
Schiff.....
Auf
dem
ganzen
Schiff
gibt
es
nicht
einen
Flecken,
wo
keine
Matte,
Matratze,
oder
belegte
Liege
steht.
Selbst
von
den
Treppen
tönt
geschnarche!
Dementsprechend
wach,
verläßt
man
im
Morgengrauen
die
Fähre
und
setzt
Fuß,
Pardon
Reifen,
auf
korsichen
Boden.
Unweit des Hafen und relativ einfach zu finden, war dafür der Campingplatz. Anlage, Zeltplatz, Duschen, Strand, Meer, Preise,
alles
in
Ordnung......Preise?
Stop,
eine
Position
zurück.
Ich
glaube
sie
mögen
es
nicht,
wenn
Touristen
beim
Verlassen
der
Insel
noch
viel
Geld
übrig
haben.
Nur
einen
Tag
später,
und
2
km
vom
Campingplatz
entfernt,
das
erste
Training.
2
Stunden,
mit
ca.
150
Trainingswilligen auf einer schattigen Lichtung. Bitte nichts falsches glauben, die meisten Schatten stammten von den Trainierenden!
Die Bäume boten nur zeitweise Schutz, bis die Sonne neugierig wurde und ein Stück weiter rückte um sich genauer anzusehen, was
da
auf
der
Lichtung
so
passiert.
Und
da
passierte
einiges.
Ein
äußerst
interessantes
Aufwärmtraining
durch
Anselm
Stahl
zum
Beispiel.
Gefolgt
von
einem
Kata-bezogenen
Kumite-training.
Was
bedeutet,
dass
die
Prinzipien
einer
Kata
für
realistische
Kumite-
Übungen
zur
Anwendung
kamen.
Vielleicht
sollte
ich
hier
erwähnen,
dass
man
vor
dem
Training
in
viele
freundliche
und
lächelnde
Gesichter
sehen
konnte
und
angenehme
Gespräche
führte,
bevor
ich
schreibe,
dass
sie
einem
im
Training
fast
den
Unterarm
zertrümmern.
Rakka!
Wenn
die
Blüten
fallen!
Bedeutet
etwa:
„Man
muß
so
hart
schlagen,
dass
ein
Baum
sich
so
schütteln
würde,
dass
die
Blüten
runterfallen!“
Jedenfalls
verfärbten
sich
besagte
Unterarme
schon
während
dem
Training
und
ich
glaube
ich
habe
auch einige „Haare“ fallen sehen!
Und während wir so trainierten, wurden Sensei Nakashi und Sensei Hatano von Kenei Mabuni in die nächsten Übungen eingewiesen.
Und
wer
da
einen
Blick
riskierte
konnte
sehen
zu
welchen
Bewegungen
der
damals
84
jährige
noch
fähig
ist!
Und
er
ging
selbst
auch
durch
die
Reihen,
kontrollierte
und
verbesserte.
Scheute
dabei
weder
Sonne
noch
Untergrund.
Untergrund?
Na
ja,
die
Wiese
war
nicht
mehr
ganz
so
grün
und
weich.
Aber
schließlich
gehören
auch
die
Füße
abgehärtet!
In
jedem
Fall
war
und
sind
diese
Lehrgänge
etwas
besonderes.
Und
man
lernt
wirklich
sehr
viel.
Rohai
Shodan,
Kosokun
Dai,
Chinto,
Seipai,
Saifa,
Naifanchin
Shodan,
Naifanchin
Nidan, Naifanchin Sandan, Niseishi, Gojushiho, Ishimine Bassai um nur einige zu nennen.
Ganz
zu
schweigen
vom
Detailwissen,
dem
Bunkai
und
den
Feinheiten
des
Kumite.
Zwischendurch
blieb
sogar
noch
Zeit
die
Insel
kennenzulernen. Aber Vorsicht, Autofahren auf Korsika heißt Kurven und Abgründe lieben! Und nicht nur ein Auto lag da zwischen
den Felsen!
© Herbert Haß, 2001