Etwas
mehr
als
270
Kilometer
von
München
entfernt
liegt
Strakonice.
Leider
sind
die
letzten
120
Kilometer
davon
Landstraße,
was
die
Anreise
nicht
gerade
erleichtert.
Speziell
wenn
man
morgens
hin
und
abends
wieder
zurück
fahren
darf.
Aber
was
tut
man
nicht
alles
um
eine
Legende
bei
der
"Arbeit"
zu
sehen.
Unbestritten
ist
Kancho
Hirokazu
Kanazawa
einer
der
bedeutendsten
Großmeister
des
Shotokan.
Und
das
er
mittlerweile
75
Jahre
alt
ist
hält
ihn
nicht
auf
rund
um die Welt Lehrgänge zu geben.
Regelmäßig
ist
er
dabei
in
den
östlichen
Nachbarländern
wie
Tscheschei
und
Slowenien
zu
finden.
Und
obwohl
der
Lehrgang
mit
Dienstag
und
Mittwoch
in
die,
dort
keineswegs
freien,
Wochentage
fiel
fanden
gut
200
Karateka
den
Weg
in die Sporthalle.
Hirokazu Kanazawa
Lehrgang in Strakonice (Tscheschei) 01.-02.11.2005
Dort
erlebten
sie
einen
Kanazawa
der
nichts
von
seiner
agilen
Spontanität
verloren
hat.
Sehr
lebendig
auf
eine
gewisse
Art
geduldig
und
ungeduldig
zugleich.
Geduldig
mit
den
Schülern
und
ungeduldig
gegenüber
der
Zeit,
die
ihm
viel
zu
kurz
ist
um
all
das,
was
er
weitergeben
möchte,
in
einer
Stunde
unterzubringen.
So
ist
ein
gutes
Gedächtnis
das
Beste
was
man
zu
einem
Lehrgang
Kanazawa's
mitbringen
kann.
Denn
aufs
äußerste
detailiert
beschreibt
und
unterrichtet
er
jede
Technik.
Dabei
erklärt
er
nicht
nur
die
korrekte
Biomechanik einer Bewegung, sondern unterlegt dies auch gleich mit anschaulichen Beispielen.
Seine
Bewegungen
sind
von
einer
durchdringenden
Dynamik
und
man
spürt
deutlich
die
Entschlossenheit
in
jeder
seiner
Techniken.
Und
trotzdem
sind
diese
überraschend
locker.
Das
Kime
entsteht
wie
von
selbst
in
einer
Art
meisterlichen
Ruhe
und
trotzdem
gefährlich machtvoll. Dabei erinnern einige Aspekte in der Ausführung seiner Techniken an das alte okinawanische Karate.
Aber
nicht
nur
sein
Karate
ist
eindrucksvoll
auch
seine
Höflichkeit
ist
auffallend.
Wenn
er
das
Gebäude
verlassend
mit
einer,
wie
angeboren
anmutenden,
leichten
Verbeugung
die
Umstehenden
grüßt
und
dabei
gleichzeitig
spüren
läßt,
daß
man
seiner
Aufmerksamkeit
kaum
entgehen
kann.
Dann
kann
man
erahnen
was
den
Unterschied
ausmacht
zwischen
Karate
machen
und
Karate
leben.
© Herbert Haß, 2005